Zufriedene Gesichter in Rettigheim…
…davon sah man nach Spielende zur Genüge auf dem Hahnenberg. Zumindest wenn man es mit dem heimischen TSV hielt. Trotz schwersten Bedingungen trotzte man dem Aufstiegsfavoriten aus Mönchzell einen hochverdienten Punkt ab und zeigte sich gegenüber der Vorbereitung und vor allem dem Erstrundenaus im Kreispokal deutlich verbessert.
Schlechter hätten die Vorzeichen beim Saisonstart wohl kaum sein können. Ganze 5 wichtige und gesetzte Stammspieler fehlten verletzungs- oder urlaubsbedingt. Weitere Verhinderungen sorgten für gerade einmal 13 verfügbare Spieler im Kader. Dazu kam der zum Aufstiegsfavoriten erklärte FC Meckesheim/Mönchzell zum Saisonstart zur Unzeit. Unter diesen Voraussetzungen war dies sicherlich eine Herkulesaufgabe. Und so begann die Partie auch.
Nach 13 Minuten wurde der Gast aus Mönchzell seiner zugeschriebenen Favoritenrolle auch schon gerecht. Ein scharf getretener Freistoß von der linken Strafraumgrenze köpfte Heid fast ungehindert ins lange Toreck. Der FC spielte geduldig und der TSV zwar gut mit, fand zunächst aber offensiv nur wenig Durchschlagskraft. Mit dem 0:2 nach 29 Minuten verlief das Spiel auch so, wie man es vielleicht im Vorfeld hätte erwarten dürfen. Allerdings nur bis dahin…denn ab dann, war der TSV nicht nur spielerisch ebenbürtig, das war man die ganze Zeit schon, sondern vielleicht jetzt auch die bessere Mannschaft. Ein verletzungsbedingter Wechsel (25.) verschärfte die Rettigheimer Personalsituation zudem früh. Nach einem schönen Spielzug konnte Artin nur durch ein Ziehen am Trikot aufgehalten werden. Den fälligen Strafoß verwandelte Kretz zum 1:2 Anschlusstreffer (37.). Mit dem Wiederanstoß hatte Artin nur Sekunden später und völlig freistehend das 2:2 auf dem Fuß, konnte die Chance dazu aber nicht nutzen.
Somit war auch die Marschroute der zweiten Hälfte klar. Das Spiel blieb über den gesamten zweiten Abschnitt weiter offen und spannend, wenngleich die ganz großen Torchancen auf beiden Seiten ausblieben. Einzig Mönchzells Torgarant Pflaugner hatte die Entscheidung auf dem Fuß, als er nur wenige Minuten vor Schluss eine tolle Einzelleistung freistehend aus 13-14 Meter vergab, bevor er nur Sekunden später mit einem Platzverweis des Feldes verwiesen wurde (81.). Das gab dem TSV nochmal einen letzten Impuls. Die Nachspielzeit war bereits angebrochen, als Berger einen letzten Freistoß in den Zielbereich brachte. Kretz sprang am höchsten und netzte per Kopf zum vielumjubelten 2:2 ein (91.). Unterm Strich war der Ausgleichstreffer keineswegs unverdient, sondern logische Konsequenz einer beachtlichen und auffallend tollen Mannschaftsleistung. Betrachtet man die Ausgangslage, so war der Punktgewinn sicher nicht erwartbar und gerade deshalb so ungemein wichtig.
