Spielbericht: TSV Rettigheim 1902 e.V. – SG Tairnbach  1:2 (0:0)

Historischer Erfolg! SG Tairnbach nimmt Revanche und siegt verdient in Rettigheim!

Vor stattlicher Kulisse, bestem Fussballwetter und lautstarker Unterstützung der jungen Generation an „TSV-Ultras“, suchte sich der TSV ausgerechnet dieses Spiel aus, um die bis dato bescheidenste Rückrundenleistung abzurufen. In einem eher überschaubaren Ortsderby gewinnt die SG Tairnbach am Ende verdient und nimmt somit Revanche für die ihrerseits nicht minder enttäuschenden Heimniederlage aus der Vorrunde! Es dürfte wahrscheinlich der erste Erfolg des Ortsnachbar in Rettigheim in einem Pflichtspiel gewesen sein…mindestens aber seit Jahrzehnten!

Die Hiobsbotschaften rissen an diesem Spieltag nicht ab. So musste Trainer Christ mit Torhüter Hirschberger (Fingerbruch), Beyer (Krankheit) und Yilmaz (Rippenprellung) gleich drei spielentscheidende Konstanten ersetzen. Dazu fiel mit Hohlweck auch der nächste Torhüter am Morgen krankheitsbedingt aus. Yilmaz konnte wenigstens auf der Bank Platz nehmen…ein Einsatz schien aber unmöglich. Zum Glück erklärte sich der ehemaligen Stammtorhüter Sebastian Martin kurzfristig zum Einsatz bereit und avancierte untrainiert zum „Mann des Tages“ auf Rettigheimer Seite…allein diese Tatsache zeigt die Leistung des Teams an diesem Abend.

Die Geschichte der ersten Hälfte ist schnell erzählt. Die einen wollten und die anderen konnten nicht. So in etwa neutralisierten sich beide Teams weitestgehend zwischen den beiden Strafräumen. Der TSV wirkte sehr nervös und erreichte bis auf wenige Augenblicke nie Normalform. Das machte es der SG ziemlich einfach, die eher harmlosen Angriffsversuche zu verteidigen und nur das Nötigste zu tun. Viele Ballverluste, mangelnde Präzession im Passspiel und immer wieder verpuffende Offensivaktionen, machten das TSV-Spiel unansehnlich und ungewohnt harmlos.

Mit dem ersten Angriffsversuch der zweiten Hälfte hatte der TSV gleich die Möglichkeit zur Führung. Es war der Startschuss der besten TSV-Phase im Spiel. Die Worte von Trainer Christ schienen Wirkung zu zeigen. Mit der Hereinnahme des angeschlagenen Yilmaz kam zusätzlicher Schwung ins Team. Bis zur 65. Minute hatte der TSV das Spiel im Griff und erarbeitete sich etliche Tormöglichkeiten. Ein Fehler in der Tairnbacher Hintermannschaft beschwerte dem TSV dann die zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Führung. Krystian Kubiczek fing einen verunglückten Ball im Strafraum der Gäste ab und bediente Rosenberg, der keine Mühe hatte das 1:0 zu erzielen (64.)! Doch mit dem Führungstreffer stellte der TSV das Fußballspielen ein und zwar komplett. Erst recht mit dem Ausgleich der Tairnbacher nur 4 Minuten nach dem Führungstreffer (68.). Ab der 70. Minute verlor der TSV nicht nur den Mut, sondern auch die Einstellung und vor allem die Disziplin. Ein Mittelfeld war quasi nicht mehr vorhanden und die Laufbereitschaft wurde unerklärlicherweise gänzlich eingestellt. Die letzten 20 Minuten bleiben auch im Nachgang ein Rätsel. Das kapierte auch der Gast aus Tairnbach relativ schnell und witterte nun die Chance auf drei Punkte. Auch weil der TSV den Gast nun förmlich zur Spielentscheidung einlud. Allein Torhüter Martin war es zu verdanken, dass die Partie nicht schon viel früher entschieden wurde. Es dauerte allerdings bis zur 90. Minute, ehe sich die SG dann auch verdientermaßen belohnte. Völlig unbedrängt durfte Tairnbachs Kohl eine Flanke mutterseelenallein aus 5 Meter ins Tor köpfen. Es war der Höhepunkt einer unerklärlich schwachen Leistung in einem eigentlich tollen Spiel vor großer Kulisse.