Spielbericht: DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal 2 – TSV Rettigheim 1902 e.V.  4:2 (2:1)

The trend is your friend…

…das gilt nicht nur für die Ergebnisse der letzten Wochen (nur 5 Punkte aus den letzten 6 Partien), sondern auch für die Ausfälle im Kader des TSV. Mit dem dritten sieglosen Spiel in Folge, rutscht der TSV zwar (noch) nicht tabellarisch, aber punktetechnisch in gefährliche Regionen der Tabelle und muss sich wohl oder übel mit dem eigentlich nicht mehr geglaubten Abstiegskampf auseinandersetzen. Trainer Christ muss weiter auf wichtige Stammkräfte verzichten und wiederholt improvisieren. Wenn dann noch unglückliche (Spiel-) Umstände und mangelnde Einsatzbereitschaft hinzukommt, ist eine Niederlage vorprogammiert.

Wie in den vergangenen Wochen schon, setzte der Gastgeber auf Stammkräfte der Landesligamannschaft. Aus dem sicher geglaubten Absteiger aus der Vorrunde ist somit nicht mehr viel übriggeblieben. Mit statten 15 Punkten und 24:9 Toren aus den letzten 5 Spielen, schossen sich die Heidelberger nicht nur aus den Abstiegsrängen, sondern avancieren (welch Wunder) zur bis dato zweitbeste Mannschaft der Rückrunde. Die angesprochene Verstärkung waren auch in dieser Partie mit unter spielentscheidend.

Zum Spiel: Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr und Keeper Max Hohlweck war schon nach wenigen Minuten auf Betriebstemperatur. Obwohl der Start zu erwarten war, hatte der TSV große Probleme. Man überstand den rasanten Start der DJK aber mit Glück, Geschick und Unvermögen des „Favoriten“. Nach gut 25 Minuten konnte der TSV das Spiel deutlich beruhigen und selbst offensiv aktiv werden. Neben der sicherlich besseren und vor allem schnelleren Spielanlage des DJK, mangelte es dem TSV bis zu diesem Zeitpunkt aber an so gut wie allem, was zu einem vernünftigen Fußballspiel gehört. Mitten in diese jetzt ausgeglichenere Spielphase gelang dem DJK aber dann doch die Führung. Ausgerechnet ein direkter Freistoß aus gut 20-25m schlug flach im rechten Toreck ein. Ärgerlich, wenn auch sicherlich überfällig (31.). Torschütze: Landesliga-Stammverteidiger Heinen. Doch die Antwort des TSV ließ nicht lange auf sich warten. Mit dem Gegentreffer kam der Gast aus Rettigheim jetzt deutlich mehr auf. Nach einer ersten Großchance, folgte nur wenige Sekunden später ein Lattentreffer und wiederum kurz danach ein Elfmeter. Adrian Kretz verwandelte sicher zum 1:1 Ausgleich (37.). Bis zur Halbzeit hatte man etwas mehr vom Spiel und durchaus die Gelegenheit zur Führung. Leider war der TSV wohl schon mit den Köpfen in der Kabine, als es mit Halbzeitpfiff einen letzten Eckball zu verteidigen galt. Verteidigt wurde leider gar nichts, so dass Ziegelhausen ohne Gegenwehr aus 3 Meter per Kopf die erneute Führung markieren konnte (45.+3)! Klappe: „Ärgerlich, die Zweite…“! Allerdings: ohne Max Hohlweck im TSV-Tor, wäre das Spiel sicherlich schon nach 20 Minuten deutlich entschieden gewesen.

Ärgerlich ging es auch in der zweiten Hälfte weiter. Trotz großem Vorhaben, waren die TSV-Minuten 46 bis 65 indiskutabel.  Es reihten sich nicht nur Fehler an Fehler, sondern man stellte jetzt auch das Zweikampfverhalten und die Laufbereitschaft komplett ein. Mit dem 3:1 (49.), 4:1 (FE, 57.) und unzähligen weiteren glasklaren Torchancen, war die Partie augenscheinlich nicht nur entschieden, man musste jetzt auch eine richtigen Klatsche befürchten. Der TSV ergab sich seinem Schicksal…bis eben zur besagten 65. Minute. Dann wechselte der Gastgeber nämlich mehrmals. U.a. verließen jetzt die spielbestimmenden Protogonisten das Feld und siehe da…das Spiel kippte sofort. Jetzt kam der DJK nur noch selten über die Mittellinie und der TSV übernahm das Spielgeschehen komplett. Plötzlich war alles wieder da: Spielwitz, Lauffreude und Einsatz. Marvin Rosenberg erzielte prompt den Anschluss zum 4:2 (71.). Hätte man kurz darauf einen weiteren Treffer erzielt, wäre es auch ergebnistechnisch noch einmal eng geworden. Hätte, hätte…wurde es aber nicht. Vielleicht wäre das unterm Strich auch etwas zu viel des Guten gewesen. Stattdessen dezimierte man sich in der Schlussminute per Ampelkarte noch selbst. „Ärgerlich, die… ach, du weißt schon“!