Spielbericht: VFR Walldorf – TSV Rettigheim 1902 e.V.  2:2 (2:2)

Punkt teuer erkauft! TSV bleibt im Jahr 2024 aber weiter ungeschlagen!

In einem durchaus interessanten und temporeiche A-Klassenspiel lieferten sich beide Teams ein bis zum Schlusspfiff packendes Duell. Coach Christ musste bereits vor dem Spiel improvisieren. Mit Beyer fehlte der zentrale Abwehrchef und auch sonst war die Personaldecke eher dürftig. Dazu verletzte sich der nächste Eckpfeiler in Rettigheims Abwehr, Felix Birkelbach, wohl schwerer. Ein weiterer Platzverweis tut das übrige hinzu. Zum Glück kehrten mit Kubiczek und Yilmaz zwei wichtige Akteure zurück.

Gleich mit dem Anpfiff setzte der heimische VFR Walldorf den TSV unter Druck. So musste TSV-Keeper Hirschberger bereits nach vier Minuten sein ganzes Können unter Beweis stellen. Mit einem Monsterreflex kratzte er einen Kopfball aus 5m Torentfernung von der Linie. Bereits früh war klar, wie der Rest des Abends verlaufen würde, wenn man die notwendigen Prozentpunkte nicht auf den Platz bringt. Denn nach 6 Minuten war es auch am Ergebnis abzulesen. Mit dem nächsten Angriff stellte der VFR auf 1:0! Folgerichtig, denn der TSV hatte in der Anfangsviertelstunde praktisch keinen Zugriff auf die Partie. Erst allmählich befreite man sich und bekam das Spiel besser in den Griff. Auch deshalb war der Ausgleichstreffer durch Spieler-CoTrainer Yilmaz in der 28. Minute nicht unverdient. Der Ausgleich hielt allerdings nicht lange. Begünstigt durch die nach Birkelbachs verletzungsbedingter Auswechslung in der 33. Minute und der noch nicht sortierten, weil wieder neuformierten Abwehr, gepaart mit freundlichem Geleitschutz, kam der VFR zu einem weiteren Treffer (36.). Unnötig, wenn auch zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht unverdient.  Doch der TSV kam jetzt immer besser ins Spiel und konnte mit dem Halbzeitpfiff erneut ausgleichen. Stark von Tarlanovic von der linken Angriffsseite vorbereitet, musste der zentral vor dem Tor stehende Artin nur noch einschieben (45.+2)!

Trainer Christ fand in der Halbzeitpause wohl die richtigen Worte. Denn mit Beginn der zweiten Hälfte war der TSV spielbestimmend! Der TSV hatte jetzt das Zentrum wesentlich besser im Griff und auch die Offensive beschäftige die VFR-Abwehr immer wieder aufs Neue. Das wiederum hatte zur Folge, dass der VFR jetzt nicht mehr so mutig nach vorne agierte und es sei vorweggenommen, auch in Überzahl konnten die Hausherren keine weitere nennenswerte Torchance generieren. Ganz im Gegenteil. Der TSV hatte jetzt ein deutliches Chancenplus. Die größte zum Führungstreffer hatte wohl Adrian Kretz, dessen Vollspann-Schuss aus 20m abgefälscht und deshalb brandgefährliche gerade noch so vom VFR-Torhüter erreicht werden konnte. Dann entglitt dem sonst souveränen und wenig auffälligem Unparteiischen die Partie für wenige Minute. Gleich zwei äußerst umstrittene Situationen binnen drei Minuten wurden zum Nachteil für den TSV. Einen zwingenden Platzverweis hätte es für den VFR Walldorf geben müssen, als ein VFR-Akteur in aller höchster Not und vollem Tempo an der Strafraumgrenze per üblem Tritt mit gestrecktem Bein eine schwere Verletzung seines Gegenspielers billigend in Kauf nahm, dafür aber „nur“ die gelbe Karte erhielt. Den Platzverweis gab es dann aber wenige Augenblicke später auf der anderen Seite. Eine vergleichsweise harmlose Aktion, aber direkt vor der Bank des VFR bedeutete das vorzeitige aus für TSV´ler Kretz (68.). Überall sonst auf dem Platz hätte es wohl überhaupt keine Konsequenz vom Unparteiischen gegeben. Da aber die komplette VFR Bank inzwischen 10m im Platz stand und wild auf Kretz losgingen, sah sich der Schiedsrichter wohl zu solch einer Beurteilung gezwungen. Eine völlig unnötige und total überzogene Bestrafung, gerade wenn man das brutale Foulspiel zuvor in Relation setzt. Diese beiden Aktionen änderten das Spielgeschehen jetzt natürlich wieder. Der VFR bekam in Überzahl etwas Oberwasser. Wie schon erwähnt wurde es aber nie richtig gefährlich. Der TSV verteidigte den Punkt mutig und aufopferungsvoll bis zum Schluss. Apropos Schluss: Mit der letzten Aktion des Spiels, weit in der Nachspielzeit, wurde dem TSV zudem noch ein glasklarer Foulelfmeter verweigert. Der Tritt gegen Yilmaz im Strafraum dürfte wohl noch im benachbarten Sandhausen zu hören gewesen sein.  

Unterm Strich geht das Unentschieden wohl für beide Teams in Ordnung. Auch wenn der TSV die zweite Halbzeit bestimmte, so war der VFR gerade in der ersten Halbzeit das bessere Team.

Wir wünschen Felix Birkelbach auf diesem Wege eine schnelle Genesung und hoffen nicht, dass sich die ersten Vermutungen einer schweren Knieverletzung bewahrheiten. Wir drücken beide Daumen!