Spielbericht: TSV Rettigheim 1902 e.V. – SG/SV Lobbach 5:4 (1:3)

TSV Rettigheim 1902 e.V. – SG/SV Lobbach 5:4 (1:3)

Der TSV Rettigheim feiert seine eigene Wiederauferstehung!

Die Vorzeichen beim anstehenden Heimspiel gegen das Tabellenkind aus Lobbach waren allesamt negativ. Mit gerade einmal 11 einsatzfähigen Feldspielern und ohne Torwart, stand das Spiel kurz vor der Absage. Mit AH-Leihgabe Robert Kirr im Sturm, Torwarttrainer Sebastian Martin zwischen den Pfosten und dem kurzfristig reaktivierten und Nicolas Beyer, sowie TSV-Jungtalent Nicolas Breitner auf der Bank, versuchte man wenigstens dem Fairplay gerecht zu werden und das Spiel zu absolvieren. Eine komplette Stammmannschaft war an diesem Tag aus verschiedenen Gründen nicht einsatzfähig. Dazu kam die blamable Niederlage aus der vergangenen Woche beim VFR Walldorf. Coach Rosenfelder ist derzeit wirklich nicht zu beneiden. Was aber an diesem Ostersamstag auf dem Rettigheimer „Ölberg“ zu sehen war, ist zwar nicht mit der Wiederauferstehung vor über 2000 Jahren zu vergleichen, zumindest erinnern die Ereignisse aber daran.

Das Spiel begann verhalten. Rettigheim, der Situation geschuldet vorsichtig agierend, kam erst nach gut einer viertel Stunde besser ins Spiel. Jonas Rehn erzielte nach 17 Minuten die Führung. Ein Traumpass von David Kubiczek erreichte den schnellen Stürmer mustergültig und Rehn konnte im zweiten Versuch zum 1:0 einschieben. Kurze Zeit später schob AH-Leihgabe Kirr einen Abstauber zum vermeintlichen 2:0 über die Linie. Der Treffer fand wegen einer angeblichen Abseitsstellung aber keine Anerkennung. Der Rettigheimer „Videobeweis“ entkräftet dieses Urteil allerdings deutlich. Der Gast aus Lobbach schlug dann aber zurück. Eindrucksvoll, wie sich nur ein paar Minuten später herausstellen sollte. Mit drei Treffern binnen 11 Minuten, sicherte sich Lobbach einen komfortablen 1:3 Pausenstand (24., 31., 35.). Dass man einen Gegner immer und zu jeder Zeit respektvoll behandeln sollte, musste Lobbachs Janis Edinger später im Spiel und auch jetzt in diesem Bericht bitter erfahren. Seine unqualifizierten und respektlosen Kommentare nach dem 1:3 quer über den Hahnenberg und für jeden hörbar, sollten er später wahrscheinlich bereuen. Denn wie „schlecht“ der TSV war, zeigte sich im zweiten Abschnitt. Edinger kannte wohl den Hahnenberg nicht. Diese Provokation war die perfekte Vorlage für Coach Rosenfelders Halbzeitansprache.

Mit Beginn des zweiten Abschnitts klappte der TSV die Visiere nach unten und drückte mächtig aufs Gas.  Zunächst feierte Nicolas Beyer ohne auch nur eine Trainingseinheit sein Comeback in der Kreisliga, ehe dann AH-Stürmer Robert Kirr auf den Plan trat. Wie sollte es auch anders sein, weil solche Geschichten eben nur der Fußball schreibt. Rehn bediente Kirr: 2:3 (48.). Nur fünf Minuten später gelang dem TSV der Ausgleich. Wie selbstverständlich war es…natürlich wieder „Oldie“ Robert Kirr, der mutig aus 10 Meter spitzem Winkel zum 3:3 einschoss (53.). Doch auch dieser Jubel wurde erstmal wieder relativ schnell im Keim erstickt. Dann nämlich, als die Schwalben auf dem Hahnenberg ziemlich tief flogen. Torwarttrainer Sebastian Martin parierte zwar den schmeichelhaften Strafstoß zunächst, gegen den Nachschuss war aber auch er dann machtlos (61.). Doch auch jetzt steckte der TSV nicht zurück. Per Doppelschlag brachte Jonas Rehn sein Team dann endgültig auf die Siegerstraße (68. und 69.)! Mit Nicolas Breitner durfte dann noch ein junges Eigengewächs sein Seniorendebüt feiern! Herzlichen Glückwunsch dazu, lieber Nicolas.

5:4 hieß es am Ende der Partie. Der TSV bestrafte verbal arrogante Lobbacher gnadenlos und zeigte den Gästen und vielleicht auch mal wieder sich selbst, was in der Truppe steckt…vor allem, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Vielen Dank an der Stelle an Robert Kirr, Nicolas Beyer und Torwarttrainer Sebastian Martin für die Aushilfe und vielen Dank an die Mannschaft, die die Bedingungen an diesem Tag angenommen hat und selbst Rückschläge während des Spiels wie selbstverständlich endlich einfach mal wegarbeitete. Ein letzter Dank gilt Lobbachs Janis Edinger, der sicherlich einen großen Beitrag zur Niederlage seiner Mannschaft geleistet hat….eine Niederlage gegen ein Team aus wenig Stammpersonal, einem AH- und einem Jugendspieler, dem Torwarttrainer und einem untrainiert Reaktivierten. Es war ein denkwürdiges Spiel, wohl für alle…

Vorschau:

Kreisliga HD, 28. Spieltag

Sonntag, 24.04.2022; 17:00 Uhr

1.FC Wiesloch – TSV Rettigheim 1902 e.V.