TSV „nur“ mit Unentschieden…
In einer wilden Partie mit allem, was ein Kreisklassenspiel so ausmachen kann, konnte der TSV leider keinen Sieg einfahren. Letztendlich waren es defensive Mängel, die weitere Punkte verhinderten.
Am Spieltag selbst ereilte Trainer Christ gleich mehrere Absagen von Stammspielern. So musste improvisiert werden. Trotzdem startete der TSV gut. Gleich mehrere gute bis sehr gute Tormöglichkeiten blieben ungenutzt. Nach der Anfangsviertelstunde wurde der Kreisligaabsteiger mutiger und setzte immer wieder kleinere Nadelstiche, die der TSV teils ungut verteidigte. Besonders die wichtigen sogenannten „zweiten Bälle“ landeten in der Defensive zu oft beim Gegner. Einer dieser Bälle landete in der 20. Minute direkt vor dem Fuß von Wieslochs Köse, der den Ball Vollspann aus 20m fast unhaltbar in die Maschen zimmerte. Danach beruhigte sich die Partie bis kurz vor der Pause wieder etwas. Mit dem Halbzeitpfiff hätte der TSV noch ausgleichen dürfen.
Mit Beginn der zweiten Hälfte änderte sich die Partie vollkommen. Es entwickelte sich ein wildes Spiel, in dem zunächst der Gast im Vorteil schien. Nur wenige Sekunden waren gespielt, als der 1. FC auf 2:0 erhöhte (46.). Doch der TSV war nur kurz irritiert. Fortan begann der Sturmlauf des TSV und der 1. FC Wiesloch kam so gut wie gar nicht mehr aus der eigenen Hälfte. Mit dem 1:2 Anschlusstreffer per Foulelfmeter, wurde das dann auch ergebnistechnisch unterstrichen. Adrian Kretz verwandelte einen an Hader verübten Strafstoß sicher (52.). Als sich der Gast nur zwei Minuten später per gelb/roter Karte selbst dezimierte (54.), war die Überlegenheit noch deutlicher. Es fehlte lediglich der Ausgleichstreffer. Dieser war einem der Besten TSV-Akteuren an diesem Abend vorbehalten. Mittelfeldmotor Frederic Fass schweißte einen Abpraller aus 10m unter die Querlatte (60.). Keine Frage…der Siegtreffer war jetzt nur eine Frage der Zeit. Wäre da nicht der direkte Gegenangriff und der erneute Führungstreffer der Gäste gewesen (61). Über die Entstehung legen wir hier lieber mal den berühmten Mantel des Schweigens. Nach kurzem Schock fand der TSV recht schnell wieder in die Spur. Trotz zahlreicher Möglichkeiten wollte der Ausgleichstreffer aber einfach nicht fallen. Der Gast aus Wiesloch stellte das Fußballspielen ab der 70. Minute vollkommen ein und wechselte das Genre. Es hatte zum Teil etwas von einem Casting zur Neubesetzung des „sterbenden Schwans“. Viele verletzungsbedingte (?) Unterbrechungen und Spielverzögerungen waren nun an der Tagesordnung. Die Gäste hatten augenscheinlich kein anderes Mittel mehr, den Spielfluss des TSV zu unterbinden. Angriffswelle um Angriffswelle rollte nun auf das Gästetor zu…immer wieder gekonnt unterbrochen von „Krämpfen“ oder anderen Oscar verdächtigen Darbietungen. Es war weder ansehnlich, noch hat der 1. FC Wiesloch dieses Mittel in der Anhäufung nötig. Der Fußballgott hatte aber dann doch noch ein Einsehen. In der 88. Minute war es dann so weit. Adrian Kretz staubte eine lange Hereingabe mit der Brust zum 3:3 ab. Die angezeigte Nachspielzeit von 5 Minuten spiegelte gewiss nicht die Verzögerungen und die zahlreichen Tore und Auswechslungen wieder. Unterm Strich waren sich aber am Ende alle einig: Gut, dass dann doch Schluss war. Denn durch einen weiteren Platzverweis der Gäste in der Nachspielzeit wurde es nochmal richtig hitzig. Nicht auszudenken was passiert wäre, hätte der TSV noch den Siegtreffer erzielt. Aber: nur gut, dass eine solche „Spielweise“ der Gäste in den letzten 20 Minuten nicht auch noch belohnt wird.