Spielbericht: SG Tairnbach – TSV Rettigheim 1902 e.V.  3:6 (2:3)

Tief „Rettigheim“ fegt über Tairnbach hinweg…Artin und Rosenberg jetzt offiziell Rettigheimer Ehrenbürger!

Es war ein Derby, welches den Namen wirklich verdient hatte! In 90 rasanten und stets spannenden Minuten, konnte der TSV Rettigheim drei enorm wichtige Punkte bei der durchaus favorisieren SG Tairnbach einfahren und das völlig verdient…auch wenn das einige Verantwortliche der Gastgeber nicht so recht wahrhaben wollten. Doch dazu später mehr…

Die Vorzeichen schienen klar. Der TSV startete mäßig in die Runde. Zwei Niederlagen und der erste Sieg am vergangenen Spieltag gegen das Schlusslicht aus Mauer standen auf der Haben-Seite, während die SG Tairnbach die ersten Verbandsspiele samt Pokal unbeschadet überstand. Somit war wohl auch ein Heimsieg gegen den TSV fest eingeplant. Trainer Christ konnte zum ersten Mal in dieser Saison auf einen einigermaßen großen Kader zurückgreifen, wobei weiter wichtige Stammspieler fehlen.

Mit Beginn entwickelte sich das erwähnt rasante Spiel. Mit dem ersten Angriff schien die SG ihrer Favoritenrolle auch gerecht zu werden. Tairnbachs Jung erzielte die frühe Führung für die Hausherren (3.). Auch im weiteren Verlauf, setzte die SG immer wieder zu vielversprechenden Angriffen an. Weitere Tore lagen durchaus in der Luft. Es dauerte gut 15-20 Minuten, ehe der TSV das Spiel besser in den Griff bekam. Mit dem 1:1 Ausgleichstreffer durch Rettigheims Artin (18.), konnte man nun auch ergebnistechnisch gleichziehen. Allerdings nicht lange. Iseni sorgte nur 8 Minuten nach dem Ausgleich für die erneute Tairnbacher Führung (26.). Der Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen. Eine klare Abseitsstellung in der Vorbereitung des Treffers hätte zur Aberkennung führen müssen. Der TSV ließ sich davon aber nur wenig beeindrucken. Per Doppelschlag sorgte zuerst Rosenberg (34.) per direktem Freistoß (aus handgemessenen 36,5m), sowie Breitner, ebenfalls per Fernschuss (35.), für die erstmalige TSV-Führung. Es sei vorweggenommen. Der TSV gab diese Führung auch nicht wieder aus der Hand.

Mit Beginn der zweiten Hälfte zog der TSV dem Ortsnachbarn aus Tairnbach gleich vollständig das Gebiss. Artin (53.), Rosenberg (64.) und Artin zum Dritten (68.) schraubten das Ergebnis in fast schon astronomische Höhen. 6:2 hieß es nach 68 Spielminuten. Der Frust in Tairnbach schien jetzt groß. Nicht anders ist das Verhalten einiger Verantwortlichen ab diesem Zeitpunkt zu deuten. Besonders beim Treffer zum 2:5 durch Rosenberg, sollten die Verantwortlichen anfangen, sämtliche FairPlay-Gedanken und vor allem den Umgang miteinander mit Füssen zu treten. Was der „Stadionsprecher“ wohl bei ihrer der 2:1-Führung schlichtweg vergaß zu erwähnen, wollte er bei Rosenbergs Treffer zum 2:5 erkannt haben, um diese angebliche Abseitsstellung lautstark über das Mikrofon zu verkünden. Betrachtet man dazu die Kommentare des FuPa-LiveTickers (wenn man sie trotz Rechtschreibfehler versteht), rundet es das Auftreten der Verantwortlichen der SG an diesem Abend ab. Bei aller Rivalität, bei aller Enttäuschung, Frustration und Emotion…so etwas ist nicht tragbar und findet deshalb auch Erwähnung in diesem Bericht. Fußball gespielt wurde auch noch. Mehr oder weniger. Von Weyhrother erzielte per Kopf den dritten Tairnbacher Treffer (74.) und sorgte nochmals für etwas Ergebniskosmetik. Sicherlich auch der von draußen hereingetragener Frustration geschuldet, wurde es zum Schluss ruppig. Zuerst sah Rettigheims Bank eine durchaus berechtigte rote Karte (80.), ehe Tairnbachs A. Fuchs ebenfalls mit derselben Farbe durch Frustfoul an der Außenlinie das Feld vorzeitig verlassen musste. Unter normalen Umständen hätte hier eine gelbe Karte wohl ausgereicht…nicht so bei dieser hausgemachten Stimmungslage außerhalb des Platzes. Da darf sich der betroffenen Spieler durchaus im eigenen Haus bedanken. Kapitän Adrian Kretz musste zudem (eigenverschuldet) mit einem tiefen Cut über dem rechten Auge, die Reise ins Krankenhaus nach Sinsheim antreten.

Lässt man die Nebenkriegsschauplätze der zweiten Halbzeit allerdings außer Acht, und das ist die Haupterkenntnis aus diesem Spiel, bot der TSV die beste und effektivste Leistung vielleicht sogar der letzten Jahre. Ab der 30. Minute hatte man die Partie fest im Griff und zeigte der SG deutlich die Grenzen auf. Die Mannschaft der SG verhielt sich übrigens vorbildlich, gratulierte und erkannte die bessere Leistung an diesem Abend an.