Spielbericht Kreispokal: 1. Runde SpVgg Baiertal – TSV Rettigheim 4:3 n.V. (1:1;2:2)

Kreispokal: 1. Runde

SpVgg Baiertal – TSV Rettigheim 4:3 (1:1;2:2) n.V.

Pokalfinalist scheitert in der ersten Runde…

Der TSV Rettigheim streicht bereits in der ersten Kreispokalrunde die Segel. In einer ausgeglichenen und zum Schluss hochdramatischen Partie, musste sich der Pokalfinalist aus der letzten Runde letztendlich unglücklich mit 3:4 nach Verlängerung geschlagene geben. Neben eigenen Abwehrpatzern, trug auch ein schwacher Unparteiischer seinen Teil zur Niederlage bei.  

Beide Teams mussten im Vorfeld auf zahlreiche Stammspieler verzichten. Trotzdem entwickelte sich mit dem Anpfiff ein munteres Spielchen mit zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten. Den ersten Aufreger  gab es dann in der 12. Spielminute, als Burkard im Strafraum für alle deutlich sichtbar und äußerst rustikal von beiden geholt wurde. Der fällige Strafstoß blieb zur Verwunderung aller unerklärlicherweise aus. Es sollte nicht die einzige krasse Fehlentscheidung des Herrn Schwanke an diesem Abend bleiben. Nur wenig später gab es die nächste brenzlige Situation im Strafraum, als Rehn den eingelaufenen Burkard bediente und dieser unsanft am Einschuss gehindert wurde. Auch hier hätte man auf Elfmeter entscheiden können, musste man aber zugegebener Maßen nicht. Somit ging diese Auslegung auch in Ordnung. Nicht in Ordnung waren zwei äußerst komische Abseitsentscheidungen zu Ungunsten Rettigheims in der Folge, die ebenfalls zu hochkarätigen Torchancen geführt hatten. Doch dazu später mehr…! Auch Baiertal hatte, genau wie der TSV, im weiteren Verlauf Chancen zur Führung. Kurz vor der Halbzeit begann der erste Akt des Dramas, als Baiertal, zu diesem Zeitpunkt etwas glücklich, die Führung erzielte. Ein zunächst harmloser Schuss aus der Strafraumkante, flutschte TSV-Schlussmann Becker durch die Hände und kullerte zum 1:0 über die Linie (41.). Nur zwei Minuten später, hätte die SpVgg die Führung ausbauen können, wenn nicht müssen…doch Baiertals Angreifer schießt Kubiczek auf der Torlinie an (43.). Mit der letzten Aktion erzielte der TSV dann aber doch noch den nicht unverdienten Ausgleich. Eine Kefa-Ecke findet den Kopf von Kubiczek, der keine Mühe hatte, den Ball aus 5m über die Linie zu drücken (45.+1).

Mit Beginn der zweiten Hälfte hätte der TSV den berühmten Sack bereits früh zumachen können. Gleich vier hochkarätige Chancen, inkl Pfostentreffer von Rettigheims Nuber, blieben binnen 10 Minuten allerdings ungenutzt. So kam es wie es kommen musste. Baiertal erzielte die erneute Führung (60.). Doch der TSV antwortete wieder schnell…im Fallen erzielte Burkard den verdienten 2:2 Ausgleich (65.). Das Drama nahm weiter seinen Lauf. Apropos Lauf: Burkard hatte wohl die größte Chance zum Siegtreffer, als er in der 87. Minute mutterseelenalleine auf Baiertals Schlussmann zulief, doch diesen etwas unüberlegt anschoss. Der TSV war am Drücker…doch eine Nachspielzeit gab es trotz zahlreicher Gründe nicht. Punktgenau machte Schiedsrichter Schwanke erstmal Feierabend. Dass er aus diesem nicht wieder zurückkommen würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner…

Die erste Halbzeit der Verlängerung verlief ohne Höhepunkte…dafür hatte es die Zweite in sich. Praktisch mit dem Wiederbeginn gelangen die Hausherren zum dritten Mal an diesem Abend in Führung. Über das Rettigheimer Abwehrverhalten darf man sicherlich diskutieren und wird auch noch geschehen müssen. Gleich dreimal hatte man die Chance den Ball in Richtung Dielheim zu entsorgen. Baiertals Egenlauf bedankte sich und markierte das 3:2 (106.). Doch der TSV kam wieder zurück. Kubiczek bediente Burkard… 3:3 (112.)! Die Partie war zu diesem Zeitpunkt an Dramaturgie nicht zu überbieten…mehr geht nicht, dachte sich wohl auch der Unparteiische und Griff jetzt mitunter spielentscheidend in die Partie ein. In der 118 Minute klärte Baiertals Abwehr einer der zahlreichen Angriffe verunglückt über den Ballfangzaun. Ein Ballfang hat die seltsame Eigenschaft hinter Toren zu stehen, um eine gewisse Aufgabe zur erfüllen…das ist auch in Baiertal so. Zur Verwunderung aller entschied der Schiedsrichter, nachdem er sich im Mittelkreis mit einem Baiertaler Stürmer auf Diskussionen einer völlig anderen Situation ein- und somit wohl ablenken ließ, auf Einwurf und das obwohl der Ball mittlerweile auf der Minigolfanlage hinter dem Tor landete. Beide Mannschaften befanden sich hier schon in Formation, um den Eckball zu erwarten. Eine völlig indiskutable Einschätzung. Der Einwurf landete beim Gegner und im direkten Gegenzug im TSV-Tor (118.). Selbstverständlich darf man hier ebenfalls wieder über das Abwehrverhalten des TSV diskutieren…ganz klar! Dennoch…die Situation hätte so nicht stattfinden dürfen. Die nächste äußerst kuriose (man muss ja vorsichtig sein) Entscheidung fand nur zwei Minuten später statt, als Burkard klasse über die rechte Seite ins Szene gesetzt wurde, freie Bahn hatte, nach innen passte und der Ball im Tor landete! Es wäre die Krönung einer hochdramatischen Partie geworden, hätte da nicht ein Pfiff den Torschrei der Rettigheimer verhindert. Der schnelle Burkard soll im Abseits gestanden haben. Liebe Leser…lassen sie mich ihnen versichern: es war noch nicht mal knapp. Also so überhaupt gar nicht. Man muss und soll (und das ist auch richtig so) immer Verständnis für unsere Schiedsrichter aufbringen. Auch wir unterstützen wo es nur geht, zumal Herr Schwanke alleiniger Spielleiter war. Einige Entscheidungen an diesem Abend hinterlassen aber einen äußerst fragwürdigen und enorm faden Beigeschmack. Das sah man übrigens im Anschluss auch im Baiertaler Lager so.

Fazit: Schiedsrichter hin oder her. Die Niederlage war trotzdem hausgemacht. Neben einem Torwartfehler und mangelndem Abwehrverhalten bei allen Gegentreffern, hätte man bei konsequenter Nutzung der 100%-Chancen das Spiel schon vor der Verlängerung entscheiden müssen. Lobenswert war allerdings die Moral und der Kampfeswille der Mannschaft. Darauf kann man aufbauen.

Ab der 81. Minute kam mit Marvin Wagner ein weiterer A-Jugendlicher zu seinem Pflichtspieldebüt im Herrenbereich! Das hoffnungsvolle 18-jährige Abwehrtalent fügte sich nahtlos ins Team ein und erweckte gleich den Eindruck schon fester Bestandteil der Mannschaft zu sein. Wir wünschen Marvin Wagner für die Zukunft nur das Beste!