TSV Rettigheim – SpVgg Neckarsteinach 2:0 (0:0)
Neckarsteinach stark, Rettigheim stärker…
Es wurde ein Spitzenspiel erwartet und es war eins. In einer hochklassigen und spannenden A-Liga Partie zwischen dem starken Aufsteiger aus Neckarsteinach und dem TSV Rettigheim, behielten die Hausherren dank eines beherzten und disziplinierten Auftritts die Oberhand und landeten einen ganz wichtigen Heimsieg.
Zwei Schwergewichte der Liga trafen aufeinander. Bereits im Hinspiel musste der TSV Rettigheim beim 1:1 Unentschieden leidig erfahren, wie es ist, wenn der Aufsteiger ins Rollen kommt. Nur mit viel Glück konnte man damals einen Punkt aus Neckarsteinach entführen. Entsprechend war man vorbereitet und es sei vorweggenommen, der TSV wies die Gäste dieses Mal in die Schranken und zeigte ihnen unterm Strich die Grenzen auf.
Das Spiel begann verhalten. Beide Teams tasteten sich lange ab. Man spürte bereits in der Anfangsphase, dass dieses Spiel für beide Mannschaften von extrem wichtiger Bedeutung ist. Jeder Angriff hatte Torpotential…auf beiden Seiten. Zwingender war aber der TSV Rettigheim. Immer wieder wurde Torjäger Ritz gesucht und auch gefunden. Da auch die linke Angriffsseite sehr variabel bespielt wurde, konnte man die Gäste immer wieder in die Defensive drängen. Da auch das Mittelfeld kompakt und taktisch klug agierte und zudem die Abwehr einem Bollwerk glich, dämmte man die Angriffsversuche der Neckarsteinacher nach und nach ein. Die Chancen häuften sich nun. In der 30 Minute hatten die zahlreichen Anhänger auf der Tribüne den Torschrei bereits auf den Lippen, als Schmitt mit einer Doppelchance nur die Latte traf. Nur wenig später gab es den zweiten Aluminiumtreffer, als sich Keller aus 20 Meter ein Herz fasste und nur den Innenpfosten traf. Es war der Startschuss in eine ganz starke Rettigheimer Phase. Die vermeintliche Führung der Hausherren, fiel dann in der 42. Minute. Ein Musterspielzug über die rechte Angriffsseite erreichte Sandro Ritz, der den flink eingelaufenen Keller mit einem ideal getimten Ball bediente und dieser mit einem verkappten Seitfallzieher dem Gästekepper keine Chance ließ. Keller, wohl im Stile eines Gepards eingelaufen (wir werden später mehr davon hören) war wohl zu schnell für den Unparteiischen. Es wurde auf Abseits entschieden. Wie später ein zufällig aufgenommenes Video belegte, fehlten gut 4 Meter zur imaginären Abseitslinie. Es war die einzigste Fehlentscheidung des sonst guten Schiedsrichters. Die Gäste hatten nur eine nennenswerte Tormöglichkeit, als Torhüter Martin aus 10 Meter Torentfernung wuchtig angeschossen wurde.
Auch die zweite Hälfte verlor nicht an Intensität. Ganz im Gegenteil. Es wurde ruppiger. Mitte der zweiten Hälfte stand die Partie auf des berühmten Messers Schneide. Neckarsteinach weiter gefällig bis 20 Meter vor das TSV-Tor und der TSV immer mehr spiel- und tempobestimmend. In dieser Phase war klar, wer den ersten Treffer erzielt, wird dieses Spiel wohl gewinnen. Eine mitunter spielentscheidende Szene spielte sich in der 60. Minute ab, als ein Neckarsteinacher Spieler ohne Not und mit vollem (Verletzungs-) Risiko TSV-Akteur Sven Keller an der Strafraumgrenze von hinten in die Beine trat. Der daraus resultierende Platzverweis erschien hart, aber durchaus vertretbar. Auch hier erschien Keller wieder einen Tick schneller als sein Gegenspieler. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein. Jetzt hatten der TSV die Partie vollends im Griff. Von Neckarsteinach war bis auf ein paar wenige Standards nicht mehr viel zu sehen. Der TSV spielte nun mit hochgeklapptem Visier auf den Sieg. Sandro Ritz eröffnete die entscheidende Phase der Partie mit einer weiteren Großchance. Auch Keller und Mächtel scheiterten mit guten Versuchen, bevor Ritz erneut den Pfosten traf. Es war zum Verzweifeln. Dann allerdings war es soweit! Eine starke Flanke von Beyer aus dem Halbfeld erreichte den eingelaufenen Ritz sieben Meter vor dem Tor, der mit einem wuchtigen Kopfball dem Gästetorhüter keine Chance ließ. Es fühlte sich an wie eine Erlösung! Erst recht, als der TSV nur sechs Minuten später nachlegte. Wieder entwischte der pfeilschnelle Keller seinem Gegenspieler. Adrian Kretz reagierte blitzschnell und schickte Keller auf die Reise, der keine Mühe hatte zum vielumjubelten 2:0 Endstand zu vollenden. Nackarsteinach war besiegt. Es dürfte einer der stärksten Leistungen der Rosenfelder-Elf in dieser Saison gewesen sein. Jeder einzelne Spieler rief sein Potential ab. Es war ein echter Mannschaftserfolg.
Der heiße April ist eingeläutet. Mit dem Tabellendritten aus Waldhilsbach, dem ewigen Derby gegen den VFB Wiesloch und dem Spitzenreiter aus Heiligkeuzsteinach hat man nun drei Brocken vor der Brust. Kann man die gezeigten Leistungen in diesen Spielen weiter konservieren, ist man dabei…beim Kampf um den Aufstieg in die Kreisliga HD. Allerdings kann auch jeder weitere Punktverlust, das Aus bedeuten.
Vorschau:
Sonntag, 22.04.2018; 15:00 Uhr
SV Waldhilsbach (3.) – TSV Rettigheim (4.)