TSV Rettigheim – VFB St. Leon 2 0:2 (0:1)
TSV Rettigheim beweist erneut Herz für Abstiegskandidaten!
Du spielst gegen den Abstieg? Du brauchst dringend Punkte? Kein Problem…dann komm nach Rettigheim!
Was hart klingt, entsprich leider den Tatsachen. Die Mannschaft lässt die Saison wohl ausklingen und vergibt die Chance auf eine gute Endplatzierung mit der vierten Niederlage im fünften Spiel in Folge leichtfertig. Auch wenn der TSV Rettigheim derzeit auf sieben Stammspieler verletzungsbedingt verzichten muss, die Positionen ordentlich durcheinander gewirbelt werden mussten, dazu weitere Akteure den eh schon dünnen Kader urlaubstechnisch dezimieren, darf diese Gegebenheiten nicht über das schwache und lustlose Auftreten der Hausherren hinwegtäuschen. Der TSV Rettigheim diente somit wiederholt als Aufbaugegner und Punktelieferant für einen Abstiegskandidaten.
Das eh schon überfüllte Rettigheim Lazarett, bekam unmittelbar vor der Partie weiteren Zuwachs. Der angeschlagene Mächtel musste ebenso verletzungsbedingt passen, wie die Langzeitverletzten Klotz, Schneider, Wagner, Rimmele und Geil. Als wäre das nicht genug, musste auch noch Marschall den Platz nach 14 Minuten verlassen und wird wohl ebenfalls bis zum Ende der Runde ausfallen. Sein Comeback gab allerdings Co-Trainer Wirkner, der nach genau sieben Monaten Ausfallzeit wieder die Fussballschuhe schnüren durfte.
Trotz allem…die Startelf war gut genug besetzt, um das Spiel offen gestalten zu können. Dem war leider nicht so…der VFB St. Leon 2, mit dem Rücken zur Wand, weil auf einem Abstiegsplatz, zeigte den Hausherren von Beginn an, wie man ein Fussballspiel angehen sollte und drückte den TSV mit zum Teil schönen Spielzügen, aber hauptsächlich mit dem nötigen Engagement, weit in die eigene Hälfte. Die Spieler des TSV Rettigheim hingegen, überboten sich in der Phase gegenseitig mit Fehlpässen und nervösen, total überhasteten Aktionen in allen Bereichen. Die Führung der Gäste in der 28. Minute, war deshalb auch keine Überraschung. Die Entstehung hingegen schon. Während sich die Gäste den Ball im Strafraum noch mit der Hacke zuspielten und auf wenigen Metern Doppelpässe übten, bestaunte die TSV-Defensive das Schauspiel ohne Gegenwehr. Nur weil St. Leon die sich bietenden Möglichkeiten nicht nutzte und Torhüter Martin wiedermal einen Sahnetag erlebte, blieb es zur Pause bei der knappen Gästeführung.
Alles Vorhaben für die zweite Hälfte, konnte man nach nur wenigen Minuten wieder ad acta legen, als der St. Leoner Wittemann nach 54. Minuten auf 0:2 erhöhte. Das Spiel passte sich dann den äußerlichen Bedingungen an und plätscherte im weiteren Verlauf nur noch so dahin. Der TSV hatte sicherlich die ein- oder andere Großchance zum Anschlusstreffer, doch auch diese ließ man leichtfertig liegen. Das ganze Ausmaß der derzeitigen personellen Situation, zeigte sich ab der 60. bzw 83. Minute, als die Ersatztorhüter Hohlweck und Just jeweils als Feldspieler den Platz betraten. Allerdings dürfen sich 90% der Mannschaft gerne ein Beispiel an den beiden nehmen. Nicht nur, daß es in der Mannschaft überhaupt nicht auffiel, daß hier gelernte Torhüter ihr fussballerisches Können zum Besten gaben…nein, sie waren auch noch die Aktivsten auf dem Platz. So war es Andre Just, der seinen Kollegen Anschauungsunterricht in Sachen Cleverness und Zweikampfverhalten im Strafraum gab, als er in der 90. Minute den Kontakt zum Gegenspieler suchte und letztendlich regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Doch auch diese Möglichkeit ließ der TSV in persona Adrian Kretz liegen. Torhüter Polak tauchte ab und fischte den fälligen Elfmeter aus der Torecke. Der Schlusspfiff erfolgte zugleich.
Fazit: Viele verletzte Spieler, ungewohnte Positionen, man befindet sich im Tabelleniemandsland und das Saisonende ist in Sicht. Es gibt viele Gründe, um sich aus der Verantwortung zu ziehen.
Das nächste TSV-Ausflugsziel ist Hirschhorn im schönen Neckartal. Am kommenden Mittwoch, den 17.05., muss der südlichste Verein aus dem Heidelberger Fussballkreis, also wir, um 18:30 bei einem der nördlichsten, dem FC Hirschhorn antreten. Ein Kommentar über die Ansetzung des Spiels müssen wir uns verkneifen.
Am kommenden Samstag, den 20.05.2017, steigt um 15.00 Uhr das letzte Heimspiel des TSV Rettigheim in der Saison 2016/2017. Zu Gast wird der SV Eberbach sein. Traditionell lädt der TSV Rettigheim seine Freunde, Fans und Gönner zu Freibier und einem anschließend gemütlichen Beisammensein ein.