TSV Rettigheim – FC Rot 6:3 (2:2)
Aufsteiger weist Favoriten in die Schranken…
Nach dem bitteren Saisonstart vergangenen Woche (6:3 beim VFR Walldorf), kam nun am zweiten Spieltag ausgerechnet einer der Aufstiegsfavoriten nach Rettigheim. Ausgerechnet oder glücklicherweise…je nach Sichtweise, denn leichter ist ein Spiel wohl nicht vorzubereiten. Auf dem Papier waren die Rollen im Vorfeld ziemlich klar verteilt. Am Ende der Partie rieb sich so mancher die Augen…nicht nur auf Roter-Seite.
Coach Rosenfelder´s Matchplan stand früh. Gut vorbereitet ging man als klarer Außenseiter in die Partie. Doch ein erstes Ausrufezeichen gelang schon nach 11 Minuten, als sich Lukas Schmitt aus 16m ein Herz fasste und den Ball wuchtig zur 1:0 Führung unter die Latte zimmerte. War hier etwa mehr möglich? Konzentriert und engagiert und somit deutlich besser als eine Woche zuvor eingestellt, versteckte sich der TSV keinesfalls und setzte immer wieder Nadelstiche in der Offensive. Der FC Rot fand dagegen zunächst kein Mittel, eigentlich nie. Immer wieder liefen gut ausgespielte Konter über beide Angriffsseiten variabel und zielstrebig in Richtung Gäste-Tor. So war das 2:0 nach 19 Minuten nicht wirklich überraschend. Lukas Schmitt tankte sich wiederholt durch und bediente den mitgelaufenen Lennart Burkard zentral, der anschließend wenig Mühe hatte einzuschieben. Erst jetzt wurde der FC Rot stärker und übernahm fortan das Spielgeschehen. Ebenfalls folgerichtig, wenn auch durch einen leichten Abwehrfehler begünstigt, kamen die Gäste zum Anschlusstreffer durch Glasnovic (27.). Es war die einzige Phase der Partie, in der die Hausherren den Zugriff auf das Spiel verloren und unter Dauerdruck standen. Kurz vor der Pause, dieses Mal wirklich toll herausgespielt, kam der FC Rot gar zum Ausgleich (42.). Das Spiel drohte jetzt zu kippen.
Gerade einmal fünf Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt, da ging der TSV wieder in Führung. Von Schmitt auf die Reise geschickt, zündete TSV-Stürmer Burkhart den Turbo und überlief seinen Gegenspieler wie selbstverständlich und zum wiederholten Mal. Sein anschließender Querpass erreichte den eingelaufenen Behr, der nur noch einschieben musste (50.). Es war ein Konter aus dem Lehrbuch. Apropos Konter…mit diesem probaten Mittel kam der Favorit überhaupt nicht klar und war wohl der Schlüssel zum Erfolg. Weitere zehn Minuten später entwischte wieder Lennart Burkhard sämtlichen Gästeabwehrspieler und hatte keine große Mühe zum 4:2 abzuschließen (61.). Jetzt suchte der TSV die Entscheidung, was nur 4 Minuten später gelang. Eine Marschall-Ecke konnte vom FC Rot nicht geklärt werden und Nils Kamuf drückte den Ball per Kopf aus 2m zum 5:2 über die Linie (65.). Es war Kamuf´s erster Treffer seiner Seniorenkarriere. Im Anschluss zog sich der TSV wieder etwas zurück und überließ einem sichtlich überraschtem, vielleicht auch etwas schockiertem FC Rot das Spielgeschehen. Allerdings nur das…den so wirklich zwingend wurde der Favorit nicht mehr. Im Gegenteil…es war der TSV der weiter cleverer agierte. So hatte Rettigheim gleich drei weitere hochkarätige Tormöglichkeiten, um das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Das 5:3 in der 87. Minute entstand dann wiederum durch tatkräftige Mithilfe und Abstimmungsproblemen zwischen der Hintermannschaft und TSV-Keeper Richter. Im Anschluss hatten der eingewechselte Jonas Rehn und wieder Lennart Burkart weitere hochprozentige Möglichkeiten, ehe Rehn einen weiteren Konter, dieses Mal abgezockt, zum 6:3 Endstand abschloss (90.+4).
Fazit: Es soll nicht überheblich klingen, aber der FC Rot hatte Glück, dass es bei nur 6 Gegentoren blieb. Dazu schenkte man dem Favoriten zwei Treffer. Das Team setzte die Vorgaben zu 100% um und deckte nicht geahnte Schwächen der Gäste schonungslos auf. Der FC Rot verkaufte sich zwar deutlich unter Wert, jedoch zeigte der TSV auch, daß er eine Spielklasse höher durchaus mithalten kann.
Vorschau:
Freitag, den 30.08.2019; 19:30 Uhr
SpVgg Baiertal – TSV Rettigheim