Spielbericht: TSV Rettigheim 1902 e.V. – SpG Dilsberg/Bammental 2  2:2 (0:2)

Der TSV hatte den Tabellenführer am Rande einer Niederlage…

…so in etwa könnte man den Punktgewinn oder vielleicht sogar besser: den Punkteverlust wohl am Ende des Tages am ehesten zusammenfassen. Hätte man den Punkt im Vorfeld wahrscheinlich unterschrieben, so war dank einer der besten Saisonleistungen der Christ-Elf, trotz frühem 2-Tore-Rückstand, vielleicht sogar etwas mehr drin. Selbstverständlich war man aber auch mit dem Unentschieden gegen den favorisierten Gast aus Dilsberg hochzufrieden. Viel mehr aber dürfte Trainer Christ mit dem Auftreten seiner Mannschaft dieses Mal einverstanden gewesen sein. 

Wieder mal gab es kurzfristige Ausfälle von Stammkräften zu verzeichnen. Leider gab es immer noch kein Spiel in dieser Saison, in dem alle Mann an Bord waren. So musste auch jetzt wieder improvisiert werden…doch darin ist das Trainerteam mittlerweile erprobt. 

Dilsbergs Sebastian Rudy war in großen und traditionsreichen Stadien heimisch. Ob Santiago Bernabéu, Camp Nou oder wie jetzt der Hahnenberg. Nervosität legte der Ex-Nationalspieler also sicher nicht an den Tag. So begann die Partie für den TSV auch denkbar schlecht. Bereits nach 5 Spielminuten klingelte es zum ersten Mal im Rettigheimer Tor. Torschütze: natürlich Ex-Profi Sebastian Rudy. Allerdings endete sein „Arbeitstag“ leider kurz danach. Beim Torerfolg verletzte sich Rudy und musste kurz darauf das Feld schon wieder verlassen. Als der Tabellenführer nach 22 Minuten die Führung ausbaute, schien der Gast seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Doch fortan spielte der TSV munter mit. Das war zwar von Beginn an so…die beiden Gegentore rüttelten den TSV aber erst so richtig wach. Besonders Tor Nr. 2 war unnötig und ärgerlich zugleich, als ein Freistoß aus ungefährlicher Position flach und einmal quer durch den kompletten Strafraum ungehindert den Weg an den zweiten Pfosten fand und dort mühelos vollendet wurde. Ohne weitere Höhepunkte ging es allerdings dann erstmal in die Kabinen.

Ließ man das Ergebnis außen vor und betrachtete nur die Spielanteile, so war Rettigheim vielleicht sogar die etwas bessere, aber Dilsberg dafür die effektivere Mannschaft. Das erkannten auch Trainer und Spieler in der Halbzeitpause. Top eingestellt, mit frischem Elan und wohl wissend, dass die Partie noch lange nicht durch ist, gings in die zweite Halbzeit. Christs Halbzeitansprache fruchtete bereits nach 4 gespielten Minuten. Artin nahm einen katastrophalen Fehlpass in der Dilsberger Hintermannschaft auf und bediente den mitgelaufenen Kretz zum 1:2 Anschlusstreffer (49.). Jetzt drückte der TSV gewaltig. Vom Tabellenführer war nun nicht mehr viel zu sehen. Nur noch selten kam der Favorit über die Mittellinie. Immer wieder rannte der TSV an und brachte den Tabellenführer in schwere Not. Gleich drei, vier 100%ige Möglichkeiten ließ der TSV liegen…und wurde fast dafür bestraft. Mit einem der wenigen Konter trafen die Gäste zunächst den Pfosten. Ein weiteres Mal entschärfte TSV-Keeper Hirschberger einen Alleingang. Es wäre vermutlich die Entscheidung gewesen. Klar entstanden jetzt Räume, die Dilsberg aber wie erwähnt nur selten gefährlich nutzen konnte. Der TSV spielte den hochfavorisierten und jetzt überforderten Tabellenführer phasenweise an die Wand. Der längst überfällige Ausgleich schien nur noch eine Frage der Zeit. Dann war es endlich so weit. Wieder war es Kapitän Adrian Kretz, der eine F. Kefalogiannis-Flanke über die Torline drückte (86.). Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Ausgleichstreffer hochverdient. Man darf spekulieren, was passiert wäre, hätte der TSV eine der Tormöglichkeiten früher zum Ausgleich genutzt. Es fühlte sich trotzdem wie ein Sieg an und zeigt, was selbst mit dezimierter Elf in Rettigheim möglich ist…wenn nur die Leistung immer derart abgerufen werden würde.

Vorschau:

Kreisklasse A, HD: 15. Spieltag

Sonntag, 17.11.2024; 14:30 Uhr

FC Sandhausen (15.) – TSV Rettigheim 1902 e.V. (11.)