Spielbericht: VFB Leimen – TSV Rettigheim 1902 e.V. 1:1 (0:0)

VFB Leimen – TSV Rettigheim 1902 e.V.  1:1 (0:0)

TSV entführt Punkt und hält den VFB Leimen auf Distanz!

Eine erste Hiobsbotschaft ereilte die Teams bereits vor dem Anpfiff. Es war nur ein Linienrichter zum Spiel erschienen. Beide Vereine hatten schnell eine Lösung parat. Man teilte sich schlichtweg die Aufgabe je Halbzeit. Der TSV war beim VFB Leimen sicherlich kein Favorit. So In etwa verliefen auch 70 Minuten des Spiels…aber halt nur 70. Am Ende schien der Punktgewinn glücklich, aber vielleicht gar nicht so unverdient.

Schaut man in die Statistik, so ist das Datum des letzten Punktgewinns in Leimen nicht mehr zu ermitteln…wenn es diesen überhaupt schon einmal gab (Recherche >1960er).  Überhaupt holte man gegen den VFB erst 11 Punkte in 15 Spielen in der jüngeren Geschichte, ergo…allesamt in Rettigheim. Der TSV war ab Minute eins in der Defensive. Der VFB begann druckvoll und wurde seiner heimischen Favoritenrolle schnell gerecht. Während der VFB die ersten hochkarätigen Torchancen verballerte, verpufften die wenigen Entlastungsangriffe der blau/weißen während der ersten Halbzeit gänzlich. Etwas schmeichelhaft und Dank TSV-Keeper Braun, ging es aus Rettigheimer Sicht mit 0:0 in die Kabinen.

Auch im zweiten Abschnitt gab es zunächst wenig Grund zur Hoffnung. Der VFB Leimen, weiter auf dem Vormarsch, biss sich aber immer wieder die Zähne an der guten TSV-Verteidigung und an Torhüter Braun, dem besten Rettigheimer an diesem Tag, aus. Erst ab der 60. Minute änderte sich die Partie nach und nach. Zwar war der VFB immer noch die bessere Mannschaft, die jetzt aber weitaus gefährlicheren TSV-Angriffe hinterließen erste Wirkungstreffer. So verpasste Schmitt nur ganz knapp eine Fuchs-Hereingabe am langen Pfosten.  Ein Foulelfmeter in der 67. Minute musste den Hausherren die Brust (vorerst) zu lösen. Ein Foulelfmeter, der ärgerlicher allerdings kaum hätte sein können. Wenn in der Sache auch sicherlich vertretbar, so werden solche Elfmeter in der Praxis wohl selten gepfiffen. TSV-Abwehrchef Kubiczek klärte hart, aber fair im Strafraum. Im Aufstehen gerieten beide Spieler aneinander. Während die Aktion des Leimeners nicht geahndet wurde, kassierte Kubiczek fernab von Ball und Spielgeschehen im Anschluss die gelbe Karte und der TSV einen Elfmeter. Diese Chance, wenn auch mitunter hausgemacht, ließ sich der VFB in Persona Mirco Herbel nicht nehmen und erzielte die (völlig neutral betrachtet) sicher zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung. Praktisch im Gegenzug hätte der TSV aber prompt ausgleichen können, wenn nicht sogar müssen, als gleich mehrere TSV-Spieler den Ball aus wenigen Metern einfach nicht über die Torlinie brachten. So blieb es bis zum Ende spannend…auch weil der TSV jetzt ebenbürtig war. Leimen zog sich mehr und mehr zurück und der TSV erspielte sich nun weitere vielversprechende Tormöglichkeiten. Ein „deutliches Chancenplus“, wie in im Spielbericht der RNZ berichtet, kann so am Ende nicht mehr unterschrieben werden. Zumindest nicht, was die klaren und gefährlichen Chancen betraf und schon gar nicht „deutlich“, bezieht man die zweite Hälfte in eine seriöse Wahrnehmung mit ein. Bei konsequenterer Chancenverwertung, hätte der TSV auch schon früher das ein oder andere Tor erzielen dürfen…genau wie der VFB Leimen natürlich auch. Einen Bärendienst erwies Leimens Gerlach seinem Team mit einer nicht minder unsinnigen Ampelkarte in der 82. Minute. Vielleicht war das der allerletzte Knackpunkt, den sieben Minuten später fiel der Ausgleich. Der VFB Leimen klärte einen langen Ball von Rettigheims Dehnelt nur halbherzig und der mittlerweile vorgezogenen Kubiczek nutzte die Gelegenheit volley zum vielumjubelten Ausgleichstreffer (89.)!

Dank einer engagierten Teamleistung während der gesamten 90 Minuten, war der Treffer am Ende durchaus verdient. Zieht man zudem den „unglücklichen“ Elfmeter und die hochkarätigen Torchancen auf beiden Seiten mit in die Bilanz ein, so geht das Ergebnis unterm Strich vielleicht auch etwas in Ordnung.  Hätte Leimen besonders in der ersten Hälfte das Spiel frühzeitig entschieden, wäre das ebenfalls akzebtabel gewesen. So waren es für den ambitionierten VFB Leimen wohl wieder zwei verlorene Punkte, während man sich in Rettigheim sicherlich über einen gewonnen Punkt freut…vielleicht sogar der erste beim VFB Leimen überhaupt.

Vorschau:

Am kommenden Sonntag ist Halloween…nur Halloween!? Nein…es gibt auch ein echtes Spitzenspiel auf dem Blocks- ähhh…Hahnenberg! Die Übermannschaft aus einer anderen (Kreisliga-)Welt, der Ligaprimus und designierte Kreisligameister aus Nußloch gibt sich die Ehre! Tabellarisch heißt das: Zweiter gegen Erster! Realistisch aber: David gegen Goliath. Halloween, Hahnenberg, Spitzenspiel…wir sind gespannt, wer sich am Ende vor wem fürchten muss! 😉

Kreisliga, 14. Spieltag:

Sonntag, den 31.10.2021, 14:30 Uhr

TSV Rettigheim 1902 e.V. (2.) – FV Nußloch (1.)